Manchmal gibt es Lebensumstände, die ein Wunder erfordern! Aber gibt es überhaupt Wunder? Wenn ja, woher kommen sie und was muss ich dafür tun? Hier nun meine Gedanken und Erfahrungen zu diesem Thema!
Vor einigen Tagen habe ich mir den Film „Titanic“ angesehen. Dutzende Male habe ich diesen Film schon geschaut, habe irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft dieses Schiff schon für mich untergegangen ist und dennoch saß ich da…auf meinem Sofa…angespannt vom kleinen Zeh bis zur Haarspitze…realisierend, dass ich im tiefsten Innersten darauf hoffte, dass sie es diesmal vielleicht schaffen würden…! Diesmal würden sie den Eisberg früher erkennen, das Ruder noch rechtzeitig herumreißen und sei der Untergang nicht zu verhindern, dann hätten sie diesmal zumindest genügend Rettungsboote! Und wenn auch das nicht so sein sollte, dann würde es Jack diesmal wenigstens auf die schwimmende Holzplanke schaffen, um zusammen mit seiner Rose zu überleben!
Als mir bewusst wurde, was in meinem Inneren abging, fasste ich mir an die Stirn und sagte zu mir selbst: „Sei nicht naiv! Du kennst doch diesen Film und weißt, was passieren wird!“. Es war also keine Überraschung, als einige Stunden später die Titanic zum Meeresgrund sank und Jack im eiskalten Wasser starb, während Rose im letzten Moment von einem Rettungsboot aufgegabelt wurde. Es war so, wie es immer war! Wie konnte ich auch nur einen Moment daran glauben, dass es diesmal anders sein sollte?! Glaubte ich denn tatsächlich an Wunder?
„Was ist eigentlich ein Wunder?“
Wikipedia sagt, ein Wunder ist „ein Ereignis, dessen Zustandekommen man sich nicht erklären kann, so dass es Verwunderung und Erstaunen auslöst. Es bezeichnet demnach allgemein etwas Erstaunliches und Außergewöhnliches. Im engeren Sinn versteht man darunter ein Ereignis in Raum und Zeit, das menschlicher Vernunft und Erfahrung sowie den Gesetzmäßigkeiten von Natur und Geschichte scheinbar oder wirklich widerspricht.“
Ein Wunder ist also etwas „Außergewöhnliches“, es ist „außerhalb meiner Gewohnheit“ und bricht mit meiner Vernunft und Erfahrung, sodass ich ins Staunen gerate.
„Mach die Rechnung nie ohne Jesus!“
Nun ja, an diesem Abend staunte ich höchstens über meinen Glauben, aber weniger über ein überraschendes Ende. Nachdem die Titanic also ein weiteres Mal für mich untergegangen war, las ich am nächsten Morgen noch mehr Erschütterndes. In einem Blogartikel wurde ein Ausschnitt aus der Lebensgeschichte einer Frau geteilt, der so grausam war, dass ich vor meinem inneren Auge die Titanic schon wieder gen Boden sinken sah! Mein erster Gedanke: „Da kann man nichts mehr machen! Diese Situation ist nicht zu retten!“. Doch meine depressiven Gedanken wurden unterbrochen von einer Stimme, die sagte: „ICH bin das wahrhaft unsinkbare Schiff!“ Sie war so sanft und doch gleichzeitig so kraftvoll, dass ich gleich erkannte, wer zu mir sprach. Es war Jesus und Er erinnerte mich daran, dass Er es war, der aus seinem Grab wiederauferstand und nun zeigte Er mit seinem Finger auf meine Titanic am Meeresgrund. Blitzartig wurde mir klar: Hey, schon wieder hab ich die Rechnung ohne Jesus gemacht!
„Wunder sind real!“
Es gibt vielleicht kein unsinkbares Schiff, aber es gibt einen Gott, der in der Lage ist, Wunder zu tun! Die Bibel sagt „Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich.“ (Lukas 18, 27) und sie erzählt eine Wundergeschichte nach der anderen: Geheilte Kranke, auferstandene Tote, gestillte Stürme, geteilte Meere, Brot vom Himmel, Wasser aus dem Felsen und und und…! Und auch heute höre ich von vielen Menschen, dass sie Wunder mit Gott erleben und ja sogar ich selbst habe doch schon Wunder erlebt! Wie oft hat Jesus in den vergangenen Jahren Dinge in meinem Leben möglich gemacht, die aus menschlicher Sicht unmöglich schienen! Ein Therapieplatz, den die Kassen eigentlich nie zahlen, eine Spontanheilung, um in letzter Sekunde an einem Workshop teilzunehmen, das Gefühl von Leben in einem Herzen, dass sich immer wie tot anfühlte, ein Ausbruch wahrer Freude in Momenten, die eigentlich zum Heulen waren und all die Momente, in denen ich glaubte nicht mehr zu können und dann doch plötzlich eine Kraft aus mir herauskam, mit der niemand gerechnet hätte…und ich könnte diese Liste problemlos fortführen! Eine Liste von Zeichen und Wundern in meinem Leben, die von der Existenz Gottes zeugen!
„Aber was muss ich tun, um ein Wunder zu erleben?“
Es gibt kein Rezept dafür, wie man ein Wunder erlebt, aber was ganz sicher eine wesentliche Zutat ist, ist GLAUBE! Glaube öffnet den Raum, in dem ein Wunder geschehen kann! Glaube schafft Platz für das Mögliche im Unmöglichen! Eines Tages traf Jesus zwei Blinde, die Ihn um Erbarmen baten. „Und Jesus sprach zu ihnen: Glaubt ihr, dass ich das tun kann? Da sprachen sie zu ihm: Ja, Herr. Da berührte er ihre Augen und sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben! Und ihre Augen wurden geöffnet.“ (Matthäus 9, 28-29). Wir können uns ein Wunder weder verdienen noch erarbeiten! Die einzige Zutat, die wir hinzugeben können, ist unser Glaube an die Größe und Barmherzigkeit unseres Gottes!
„Glaube bewirkt Wunder und Wunder bewirken Glauben!“
Ich will damit nicht sagen, dass du ohne Glauben kein Wunder erleben kannst. Manchmal dient ein Wunder nämlich auch dazu, jemanden erst zum Glauben zu führen. Als Jesus auf einer Hochzeit in Kanaa war, machte Er aus Wasser Wein. „Durch dieses Wunder in Kana in Galiläa zeigte Jesus zum ersten Mal seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn.“ (Johannes 2, 11). Wunder zeigen die Größe und Herrlichkeit Gottes, sie sorgen für einen inneren Konflikt mit alten Glaubensvorstellungen und durch das kindliche Staunen, dass sie erzeugen, öffnen sie das Herz für eine neue Glaubensentscheidung! Ich kenne viele Zeugnisse von Menschen, die durch das Gebet eines Gläubigen geheilt wurden und dadurch dann selbst zum Glauben an Jesus gekommen sind. Aber was ist, wenn die Heilung nicht direkt sichtbar ist? Höre ich dann auf, zu glauben, dass Gott in mir ein Wunder tut?
„Wer entscheidet über mein Wunder?“
Mein Glaube wurde in den letzten Jahren wirklich auf eine harte Probe gestellt! Als das Ausmaß meiner seelischen Erkrankung immer mehr offensichtlich wurde, prasselten nicht nur Diagnosen, sondern auch Prognosen auf mich ein! Ärzte und Therapeuten waren sich einig, dass es mindestens 10-15 Jahre dauern würde bis ich wieder alltagsfähig sei und mit allem einigermaßen zurechtkäme. Von echter Heilung war hier noch nicht mal die Rede, wahrscheinlich, weil es dieses Konzept im weltlichen Denken einfach nicht gibt!
Gott hat mir mittlerweile erklärt, warum es in meinem Fall wahrscheinlich keine Knopfdruck-Heilung geben wird und ich habe mich bereit erklärt, mich auf einen „Heilungsprozess“ einzulassen, aber was hält mich davon ab, zu glauben, dass dieser Prozess von vielen kleinen Wundern geprägt sein wird? Was spricht dagegen, dass Symptome oder Gedanken von einem Tag auf den anderen einfach verschwinden, die mich jahrelang gequält haben…und was spricht dagegen, dass dafür plötzlich Gefühle da sind, die ich noch nie zuvor erlebt habe? Es spricht nichts dagegen und deshalb erlebe ich es auch immer wieder!
„Euch geschehe nach eurem Glauben und nicht nach der Meinung anderer Menschen!“
Nichts kann mich davon abhalten, mich nach diesen Wundern auszustrecken und an sie zu glauben! Es steht ja geschrieben „Euch geschehe nach eurem Glauben!“ und nicht „Euch geschehe nach der Meinung anderer Menschen!“. Und dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob diese Menschen jahrelang studiert haben oder sonst wie besonders ausgebildet sind! Sie berufen sich auf ihre große Erfahrung, aber selbst, wenn es bei 100.000 Patienten so war, wie sie sagen, kann es bei mir doch ganz anders sein, denn Gott schreibt seine eigene Geschichte mit mir! Was berechtigt diese Menschen, diese Geschichte zu begrenzen?
„Erfahrungen beschreiben immer nur deine Vergangenheit, niemals deine Zukunft!“
Gott ist der Einzige, der sich außerhalb von Raum und Zeit befindet und Er ist auch der Einzige, der dich und deinen Lebensplan genauestens kennt! Deshalb kann auch nur Er Aussagen über deine Zukunft treffen! Wenn Er dir ein Wort gegeben hat, dann wird Er es treu einhalten, wenn auch mit seinen Mitteln und Wegen! „Denn des HERRN Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiss.“ (Psalm 33, 4)
„Es ist deine Verantwortung, was oder wem du glaubst!“
Es ist deine Verantwortung nicht alles zu glauben, was Menschen über dir oder deinem Leben aussprechen! Prüfe stets, ob die Aussagen anderer mit Gottes Zusagen übereinstimmen! Egal, welche Sprache deine Umstände sprechen und welche Schlussfolgerung naheliegt, entscheide dich immer dafür, seinem Versprechen zu glauben! Wann immer dein Boot zu sinken droht, halte deinen Blick nur auf Jesus gerichtet, denn in Ihm ist die Kraft, dein Boot über Wasser zu halten! Wir sehen es bei Petrus, als er versuchte auf dem Wasser zu gehen. Jesus rief ihn bei schwerem Seegang aus dem Boot und vertrauensvoll machte Petrus die ersten Schritte aufs Wasser, doch dann kamen Zweifel über ihn, er wendete seinen Blick von Jesus ab und schaute auf die tosenden Wellen um ihn herum. Er bekam Angst und begann einzusinken. Sofort streckte Jesus ihm die Hand hin und sagte: „Vertraust du mir so wenig, Petrus? Warum hast du gezweifelt?“ (Matthäus 14, 22-33)
„Was ist, wenn ich enttäuscht werde?“
Ich verstehe nicht, warum sich einige meiner Helfer gegen ein Wunder in meinem Leben sträuben und mit aller Kraft versuchen, mich auf den „Boden der Tatsachen“ zurückzuholen. Fühlen sie sich gekränkt, weil ich ihrer Kompetenz weniger glaube als Gott oder wollen sie mich einfach vor erwarteter Enttäuschung bewahren? Denn ja, wer an große Wunder glaubt, kann manchmal auch große Enttäuschungen erleben. ABER ich lerne, dass es nie Gott ist, der mich enttäuscht oder im Stich lässt, sondern dass „mein Wunder“ manchmal einfach nicht mit „seinem Wunder“ übereinstimmt. Wir wünschen uns manchmal etwas ganz Bestimmtes, aber nur Gott sieht das große, ganze Bild und kann einschätzen, ob das, was wir uns wünschen, auch wirklich gerade das Beste für uns ist oder ob das Wunder nicht zu einem anderen Zeitpunkt oder in einer anderen Form zu uns kommen sollte. Es gab viele Situationen in den letzten Jahren, wo alles nach einem Wunder roch und dann ist es aber doch nicht geschehen. Im Nachhinein kann ich aber sagen, dass es gut so war, weil ich für dieses Wunder einfach noch nicht bereit war. Manchmal kam es dann ein halbes Jahr später und manchmal auch ganz anders als ich es gedacht hatte. Ich tausche also Enttäuschung gegen Vertrauen, dass Gott den perfekten Zeitplan hat und seine Wunder nie zu spät kommen! Es ist meine Sache, an Wunder zu glauben, aber es ist seine Sache, das Wunder zu tun!
„Ich entscheide mich an Wunder zu glauben, weil dadurch Hoffnung in meinem Leben ist!“
Ich habe mich entschieden an Wunder zu glauben, weil dadurch etwas „wundervolles“ in meinem Leben ist, nämlich Hoffnung! Hoffnung ist eine Kraft, die mich antreibt, nicht aufzugeben…sie ist ein Licht, das mein Leben in tiefster Dunkelheit erhellt…und sie ist eine Person: Jesus Christus! Ich lasse nicht zu, dass mich irgendetwas oder irgendjemand dieser Hoffnung beraubt!
Und ich möchte auch dich ermutigen! Egal, wie oft deine Titanic schon gesunken ist, lebe in der Erwartung, dass es diesmal anders sein kann! Deine schlechten Erfahrungen müssen sich nicht wiederholen, denn du hast einen Gott mit an Bord, der Wunder tut! Jesus ist gekommen, um unsere Drehbücher, selbst die schlimmsten Tragödien und Horrorfilme, umzuschreiben und unsere Filme zu einem unerwarteten Ende zu führen: nämlich zu einem „wundervollen“ Happy End!
© by Himmelsstürmer, 2020
Der Artikel darf gerne kopiert werden, aber bitte mit Angabe des Autors und Verlinkung zu meiner Seite!
Eines meiner Lieblingsverse: „Euch geschehe nach eurem Glauben.“ Oder auch Jak 4:8 „Naht euch Gott und er wird sich euch nahen“ Ich denke, das geschieht im gleichen Maße. Je mehr ich mich ihm nähere, umso mehr kommt zurück. Oder umso mehr ich Gott zutraue (glaube), umso mehr gibt er mir. Ich mache zur Zeit auch eine wahnsinnige Glaubenserfahrung. Ich steckte in einer schweren Depression, jeder Bibelvers klang mir wie ein Hohn, aber mein wunderbarer Therapeut hat mich innerhalb von zwei Jahren soweit gebracht, dass ich mich wieder öffnen kann. Nun lese ich seit genau 49 Tage wieder regelmäßig in der Bibel, meine Standleitung nach oben ist wieder da und ich erlebe eine Gebetserhörung nach der anderen. Nicht immer so, wie ich es mir so vorstelle, meist anders, aber immer gut. Ich kann nur mehr als dankbar sein.
Liebe Grüße Weena
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Hallo Weena, danke, dass du deinen „Glaubenssieg“ mit uns teilst! Ich kenne es auch sehr gut, dass Gottes Zusagen klingen wie leere Worte, ABER sie sind nicht leer und wenn wir lernen an seinen Worten festzuhalten, egal, wie unsere Gefühlslage gerade ist, dann werden wir die Wunder mit Ihm erleben, die er uns versprochen hat! Hatte gestern selbst so einen Moment, wo plötzlich ein Geschenk vom Himmel fiel, an das ich schon fast nicht mehr geglaubt habe! Es war einfach überwältigend! Und plötzlich sieht die Welt ganz anders aus, von einem Moment auf den anderen! 🙂
Toll, dass die Kraft hattest, an Ihm festzuhalten und nun die Früchte erntest und deine Depression Schritt für Schritt überwindest!!! Gott ist GUT! 🙂
Liebe Grüße zurück!
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Großartiger Beitrag, wundervolle Worte. Danke
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Gerne! Es freut mich, dass ein bisschen „Wunder“ bei dir angekommen ist! 🙂
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Liebe Himmelsstürmerin,
supercooler Artikel mal wieder auf Deiner schönen Seite hier, vielen Dank! Erstaunlich, wie klar Du die Dinge auf den Punkt bringen kannst! Für mich ist da von einer seelischen Erkrankung nichts zu merken…
Besonders angesprochen hat mich die Schilderung von der Stimme, die sagte: „ICH bin das wahrhaft unsinkbare Schiff!“ – Sie war so sanft und doch gleichzeitig so kraftvoll, dass ich gleich erkannte, wer zu mir sprach.
Ich kenne diese Stimme, und man kann nie genug davon bekommen! Hat man sie einmal gehört, wird man schwupsdiwups süchtig danach. Ihn ihn meinem Herzen, immer dabei, nur so kann und will ich leben!
Sei gedrückt! Ich bin sicher, Gott hat noch einen wundervollen Plan mit Dir! Du bist da, wo Du sein sollst und es passiert nichts umsonst! Ganz liebe Grüße! 💗
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Ganz lieben Dank für dein Feedback! Das ermutigt mich wirklich sehr! 🙂
Dass man von meiner seelischen Erkrankung nicht so viel spürt, liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich die Entscheidung getroffen habe, dass dieser Blog nicht dazu da ist, um meine Krankheit und mein Leid in den Vordergrund zu stellen, sondern den zu verherrlichen, der mich aus meiner Kranheit und meinem Leid befreien wird! Ich möchte, dass dieser Blog ein Ort ist, an dem Menschen Hoffnung und Glauben finden! Für jede meiner Erkenntnisse hier habe ich einen persönlichen Preis bezahlt und wie du schon gesagt hast, das soll nicht umsonst gewesen sein! Wir dienen einander mit den Siegen, die wir für uns persönlich errungen haben und feuern uns dadurch an, Glauben zu haben, um die Berge in unserem Leben zu bewegen!
Es ist soo gut, dass du die Stimme des Hirten kennst und bereits einen Platz auf dem unsinkbaren Schiff gefunden hast! Das freut mich sehr! 🙂 GLG zurück!
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